Abschied von der Diktatur der "Vernunft"

Deutsche Denker

Dieser Newsletter widmet sich der kritischen Auseinandersetzung mit philosophischen Autoritäten und ihrer Wirkung auf unser gegenwärtiges Denken. Im Zentrum steht die Frage: Was geschieht, wenn wir die Werke historischer Denker nicht als kulturelle Heiligtümer betrachten, sondern sie mit den Methoden und Erkenntnissen moderner Wissenschaft konfrontieren ?

Baron von Holbach

Der Mensch höre also auf, außerhalb der Welt, die er bewohnt, Wesen zu suchen, die ihm ein Glück verschaffen sollen, das die Natur ihm versagt ..."

"... erheben wir uns also über den Nebel des Vorurteils. Verlassen wir unsere undurchsichtige Umgebung, um die Anschauungen der Menschen und ihre verschiedenen Systeme aufmerksam zu betrachten."

Paul-Heinrich Dietrich - Baron d'Holbach (System der Natur, 1770)

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Ein Foto über den Autor von Deutsche Denker

Der Herausgeber dieses Newsletters Dr. Heinz W. Droste ist ein interdisziplinär ausgebildeter Wissenschaftler, der seine akademische Laufbahn mit einem Studium der Soziologie, Psychologie und Philosophie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf in den 1980er Jahren begann. Nach seiner Promotion – betreut von dem Soziologen Richard Münch und dem Philosophen Lutz Geldsetzer – arbeitete er jahrzehntelang als strategischer Kommunikationsberater für führende Unternehmen und kombinierte dabei theoretische Tiefe mit praktischer Anwendung.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Methodologie der Sozialwissenschaften, der Analyse öffentlicher Diskurse und der kritischen Auseinandersetzung mit philosophischen Konzepten. Besonders prägend für seine wissenschaftliche Arbeit war der zwölfjährige intensive Austausch (2007-2019) mit dem renommierten Wissenschaftsphilosophen Mario Bunge sowie die Zusammenarbeit mit dem Kognitionspsychologen Keith E. Stanovich, einem der führenden Köpfe der modernen Rationalitätsforschung. Diese Kooperationen ermöglichten es Droste, analytische Werkzeuge zu entwickeln, die philosophische Traditionen mit den Erkenntnissen empirischer Wissenschaften konfrontieren.

Drostes methodischer Ansatz zeichnet sich durch einen realistischen "Blick von innen" aus: Er analysiert philosophische Originaltexte wortwörtlich und prüft sie am Maßstab moderner empirischer Wissenschaften wie Kognitionsforschung, Neurowissenschaften und Verhaltensforschung. Diese Herangehensweise vermeidet hermeneutische Beliebigkeit und setzt stattdessen auf faktenbasierte Bewertung – eine Methode, die er bereits während seiner akademischen Ausbildung in analytischer Philosophie, Wissenschaftstheorie und Logik entwickelte.

Mit seiner Kant-Kritik verfolgt Droste das Ziel, eine seit den 1980er Jahren entstandene Wissenslücke in der Kant-Rezeption zu schließen: Die umfangreiche Berichterstattung zum 300. Geburtstag des Philosophen im Jahr 2024 ignorierte weitgehend moderne empirische Erkenntnisse und neuere Forschungen zur Aufklärung des 18. Jahrhunderts. Sein Newsletter ist keine Huldigung, sondern eine Reaktion auf diese wahrgenommene Diskrepanz – ein Versuch, Kants Philosophie mit aktuellem Wissen zu konfrontieren und eine realistischere, faktenbasierte Perspektive zu ermöglichen.

Abschied von der Diktatur der "Vernunft"

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